Erfurt
Dom

Neubau, Alexander Schuke Potsdam Orgelbau - 1963, 1992, 2023

Nachdem die kriegsbeschädigte Orgel (Klais, 1906) in den 1950ern entfernt worden war, begann 1963 die Geschichte der heutigen Orgelausstattung des Erfurter Domes mit dem Bau einer zweimanualigen, elektrisch angesteuerten Orgel (op. 336, 29 Register) im Hohen Chor durch unsere Werkstatt. Bereits damals war die Errichtung einer neuen Hauptorgel vorgesehen und in dem seinerzeit geliefertenmobilen Spieltisch mit entsprechenden Registerwippen ergänzend zu den Chororgelregistern vorbereitet worden. Allerdings musste das Projekt 40 Jahre auf seine Realisierung warten: Erst
im Jahr 1992 konnte die große, ebenfalls durch Alexander Schuke Orgelbau errichtete Hauptorgel mit drei Manualen und Pedalwerk im Westende des Domes geweiht werden, allerdings mit einer gegenüber 1963 komplett erneuerten Disposition. Diese erneuerte Disposition der Hauptorgel basiert auf einem barock ausgerichteten Klangkern, der zu einer symphonischen Großorgel mit 63 Registern erweitert ist. Die Hauptorgel konnte so nicht an den alten überdimensionierten Chororgelspieltisch angeschlossen werden, jedoch konnte umgekehrt die Chororgel vom Hauptorgelspielschrank aus spielbar gemacht werden.

Das Orgel-Ensemble des Domes wurde im Jahr 2019 um ein 1996 gebautes, fahrbares Orgelpositiv (I/5) mit historisierender Prospektgestaltung von Bernhard Kutter (Friedrichroda) erweitert.

Alle drei Instrumente haben wir 2023 einer elektronischen Modernisierung unterzogen und zu einer Orgelanlage mit 97 Registern vereint, die alle von einem neuen viermanualigen Zentralspieltisch aus gespielt werden können. Dafür haben wir eine elektrische Steuerung zu den mechanischen Trakturen der Hauptorgel und des Positivs ergänzt und die gesamte Anlage mit einem modernen Setzersystem der Firma Eisenschmid ausgestattet. Die Werkzuordnung zu den Manualen kann am Zentralspieltisch frei gewählt werden. Des Weiteren lassen sich über die Normalkoppeln hinaus Koppeln verschiedenster Art bzw. Intervalle manuell programmieren.

Im Zuge dieser Arbeiten hat die Chororgel einen eigenen, neuen mobilen Spieltisch mit zwei Manualen und einer Registerbedienung per Touch-Monitor erhalten. Klangliche Optimierungen der Chororgel beschränkten sich auf den Einbau eines Generalschwellers sowie den Austausch einer Scharffmixtur (HW) gegen eine Dulciana 8′ englischer Provenienz.

Die Orgeln im Erfurter Dom lassen nun beim liturgischen und konzertanten Musizieren kaum noch Wünsche offen und bieten bei der Beschallung des weitläufigen Raumes spannende Möglichkeiten mit Surround-Effekten.

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Register
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Manuale
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Orgelpfeifen
Projektfortschritt
Fertiggestellt 1963 / 1992 / 2023 100%
Disposition

Hauptorgel

I. Rückpositiv
  1. Principal 8′
  2. Metallgedackt 8′
  3. Quintadena 8′
  4. Oktave 4′
  5. Rohrflöte 4′
  6. Hohlquinte 2 2/3′
  7. Oktave 2′
  8. Waldflöte 2′
  9. Terz 1 3/5′
  10. Quinte 1 1/3′
  11. Oktave 1′
  12.  Scharff 5 f.
  13. Cromorne 8′
  14. Vox humana 8′

Tremulant

II. Hauptwerk
  1.  Principal 16′
  2. Oktave 8′
  3. Gambe 8′
  4. Rohrflöte 8′
  5. Nassat 5 1/3′
  6. Oktave 4′
  7. Nachthorn 4′
  8. Quinte 2 2/3′
  9. Oktave 2′
  10. Cornett 3 – 5 f.
  11.  Groß Mixtur 6 f.
  12. Klein Mixtur 4 f.
  13. Trompete 16′
  14. Trompete 8′
  15. Trompete 4′
III. Schwellwerk
  1. Bordun 16′
  2. Geigenprincipal 8′
  3. Flauto traverso 8′
  4. Salicional 8′
  5. Schwebung 8′
  6. Holzgedackt 8′
  7. Oktave 4′
  8. Blockflöte 4′
  9. Viola da Gamba 4′
  10. Nassat 2 2/3′
  11. Piccolo 2′
  12. Terz 1 3/5′
  13. Septime 1 1/7′
  14. Mixtur 3 – 6 f.
  15. Bombarde 16′
  16. Hautbois 8′
  17. Trompet harm. 8′

Tremulant

Pedal
  1. Principal 32′
  2. Principal 16′
  3. Violon 16′
  4. Subbaß 16′
  5. Zartbaß 16′
  6. Nassat 10 2/3′
  7. Oktave 8′
  8. Cello 8′
  9. Gedacktbaß 8′
  10. Oktave 4′
  11. Flötenbaß 8′
  12. Hintersatz 3 f.
  13.  Mixtur 5 f.
  14. Fagott 32′
  15. Posaune 16′
  16. Trompete 8′
  17. Clairon 4′

Chororgel

I. Hauptwerk
  1. Pommer 16′
  2. Principal 8′
  3. Koppelflöte 8′
  4. Oktave 4′
  5. Gemshorn 4′
  6. Nassat 2 2/3′
  7. Oktave 2′
  8. Mixtur 6 f.
  9. Dulciana 8′
  10. Trompete 8′
II. Oberwerk
  1.  Gedackt 8′
  2. Principal 4′
  3. Rohrflöte 4′
  4. Sesqialtera 2 – 3 f.
  5. Gemshorn 2′
  6. Quinte 1 1/3′
  7. Sifflöte 1′
  8. Scharff 5 – 7 f.
  9. Dulcian 8′
Tremulant
Pedal
  1. Subbaß 16′
  2. Oktave 8′
  3. Baßflöte 8′
  4. Baßaliquote 4 f.
  5. Rohrpommer 4′
  6. Holzflöte 2′
  7. Mixtur 5 f.
  8. Posaune 16′
  9. Trompete 8′
  10. Feldtrompete 4′

 

Orgelpositiv (B. Kutter)

I. Manual
  1. Gedackt 8′
  2. Rohrflöte 4′
  3. Principal 2′
  4. Sifflöte 1 3/5′
  5. Krummhorn 8′
Tremulant
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