Über uns
Firmen- und Familiengeschichte
Tradition bewahren und gleichzeitig in die Zukunft blicken heißt für uns, die seit Jahrhunderten bekannte Klangwelt immer wieder neu zu definieren und die in unserer Familie von Generation zu Generation weitergegebene Liebe zum Handwerk beizubehalten.
Orgelbauer aus sieben Generationen haben unsere Orgelbaufirma in den vergangenen 200 Jahren geprägt und ihre Leidenschaft, ihr Wissen und Geschick in die Handwerkskunst des Orgelbaus eingebracht.
Johannes Schuke (l), Michael Schuke (r)
Unsere Chronik
Im Oktober 2018 entschließt sich Matthias Schuke, die Leitung des Traditionsbetriebes abzugeben und die Geschäftsführung an seine beiden Söhne Michael und Johannes zu übertragen. Als Orgelbaumeister beziehungsweise Wirtschaftsingenieur ergänzen sich die Brüder fachlich ideal und engagieren sich stark für den Orgelbau der nächsten Generationen.
Im Jahr 2017 steigt Johannes Schuke in das Familienunternehmen ein und unterstützt damit seinen Bruder beim anstehenden Generationswechsel in der Firmenleitung. Johannes Schuke studierte an der Technischen Universität Berlin Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Bauingenieurwesen und sammelte nach dem Diplom bei einem großen Ingenieurbüro in Berlin umfassende Berufserfahrung im Bauprojektmanagement.
Nachdem er bereits über mehrjährige Berufserfahrung verfügt, beginnt Michael Schuke den Kurs zum Orgelbaumeister und erhält die Meisterurkunde am 14. Oktober 2016.
Im Jahr 2006 beginnt Michael Schuke, Matthias Schukes jüngster Sohn, seine Ausbildung zum Orgelbauer und schließt diese im Jahr 2010 erfolgreich ab.
Die alte Werkstatt in der Potsdamer Innenstadt ist zu klein geworden und auf zwei Gebäude verteilt. Aus diesem Grund entschließt sich Matthias Schuke Anfang der 2000er Jahre, ein neues Werkstattgebäude zu errichten. Im Jahr 2004 bezieht die Firma die hochmoderne Werkstatt in den Havelauen in Werder (Havel) bei Potsdam.
Im Jahr 1998 wird Matthias Schuke in seiner Funktion als „engagierte Persönlichkeit im deutschen Orgelbau“ das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog verliehen.
Als es 1989 zum Zusammenbruch der DDR und 1990 zur ökonomischen und politischen Wende kommt, ergreift Matthias Schuke die Gelegenheit, die Orgelbauwerkstatt wieder in Familienhand zurückzuführen. Nach langen Verhandlungen mit den zuständigen Behörden kann er dem Staat die Firma abkaufen, wodurch ihm die erfolgreiche Reprivatisierung gelingt.
Hans-Joachim Schukes zweiter Sohn, Matthias Schuke, beginnt 1974 die Ausbildung zum Orgelbauer und schließt diese 1977 erfolgreich ab. Nach mehrjähriger Berufserfahrung entschließt er sich, den Meisterkurs zum Orgelbaumeister zu belegen und schließt diesen am 10. August 1988 erfolgreich ab.
Hans-Joachims Bruder Karl Schuke hat sich in der amerikanischen Besatzungszone in West-Berlin ebenfalls stark im Orgelbau engagiert. Acht Jahre nach seinem Bruder verstirbt Karl Schuke am 7. Mai 1987. Da keines der vier Kinder von Karl Schuke in das Berliner Unternehmen eingestiegen ist, gibt es dort keine Fortführung in Familienhand.
Nach Verlust des Lebenswerkes durch die Zwangsverstaatlichung und Umbenennung der Firma in die „VEB Potsdamer Schuke Orgelbau“ bleibt Hans-Joachim Schuke bis 1976 lediglich angestellter Betriebsdirektor des Bezirkswirtschaftsrates in Potsdam. Im Jahr 1976 erleidet er einen folgenschweren Schlaganfall und kann nicht mehr im Betrieb tätig sein. Die Leitung des „VEB Potsdamer Schuke Orgelbau“ liegt von 1976 an in den Händen von Max Thiel, den Hans-Joachim Schuke schon seit der Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion kennt. Am 20. Juli 1979 verstirbt Hans-Joachim Schuke und wird auf dem Potsdamer Hauptfriedhof beigesetzt.
Im Jahr 1972 beginnt nach dem Machtantritt Erich Honeckers die Verstaatlichung der letzten verbliebenen Familienbetriebe in der DDR. Die Potsdamer Orgelbaufirma wird nicht verschont und so wird dieses Jahr zum Schicksalsjahr für Hans-Joachim Schuke. Er hat keine Chance gegen das System der Diktatur und leidet stark darunter, dass ihm sein Lebenswerk entzogen wird.
Ende der 1950er Jahre arbeitet Hans-Joachim Schuke intensiv mit Albert Schweitzer am Konzept der neuen Bach-Orgel in der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen zusammen. Diese Orgel gehört zu den wenigen weltweit, die nach der eigens von Bach angefertigten Disposition erbaut wurden. Das Orgelwerk wird gegenüber der Disposition um fünf Register ergänzt, um auch moderne Orgelliteratur spielen zu können. Die neue Orgel wird am 24. Mai 1959 eingeweiht.
Im Jahr 1953 entschließt sich Karl Schuke, die Zweitwerkstatt in der amerikanischen Besatzungszone in Berlin zu leiten. Hans-Joachim Schuke führt das Familienunternehmen des Vaters Alexander Schuke in Potsdam allein weiter. Obwohl die Firma in der russischen Besatzungszone liegt, bleibt sie in Privathand.
Im Jahr 1950 entscheiden die Brüder, in Berlin eine zweite Orgelbauwerkstatt zu gründen. Aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Situation der Nachkriegsjahre erscheint es den Brüdern für den Fall sich wirtschaftlich weiter verschlechternder Verhältnisse ratsam, im Westteil Berlins eine betriebsbereite Werkstatt zu schaffen.
Nach dem Tod des Vaters Alexander Schuke im Jahre 1933 leiten die beiden Söhne, Hans-Joachim Schuke und Karl Ludwig Schuke, das Unternehmen gemeinsam. Schon von 1935 an bauen die Brüder in der Zeit der Orgelbewegung wieder mechanische Schleifladenorgeln mit neuentdeckter barocker Klangauffassung.
Nach dem Tod Carl Eduard Gesells im Jahr 1894 übernimmt sein Schüler Alexander Schuke die Firma und macht sie zur bekannten Alexander Schuke Orgelbauanstalt Potsdam. In der Wirkungszeit von Alexander Schuke entstehen 140 Orgeln.
Carl Eduard Gesell übernimmt nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1867 dessen Potsdamer Firma. Er setzt die Tradition der Firma fort und baut vorwiegend einmanualige Orgeln für Kirchen der Mittelmark. Darüber hinaus gewinnt die Firma erstmalig Aufträge aus dem Ausland und exportiert Orgeln nach Buenos Aires und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul.
Carl Ludwig Gesell hat vorrangig einmanualige Werke gebaut und gehört zu den bedeutendsten Landorgelbauern der Mittelmark. Zu den bekanntesten Werken gehören die Orgeln für die barocke Kirche in Grünefeld, für die Babelsberger Friedrichskirche (1852) und für die Potsdamer Heiliggeistkirche (1860).
Der Orgelbaumeister Gottlieb Heise gründet die Potsdamer Orgelbauwerkstatt im Jahr 1820. Zu Heises bekanntesten Werken zählen die Orgeln für die Lehniner Klosterkirche St. Marien (1828) mit einem Manual und elf Registern, für die Potsdamer Kirche St. Nikolai (1837) mit zwei Manualen und 26 Registern und für die Klosterkirche St. Trinitatis in Neuruppin (1840) mit zwei Manualen und 22 Registern. Ferner stattet er Dorfkirchen der Mittelmark mit Orgeln aus, beispielsweise die Kirche in Herzberg (1836), die Normalkirche Schinkels in Lütte (1842), die Heilandskirche am Port von Sacrow (1844) und die Dorfkirche Mariendorf (1846).